Mais auf dem Boden
© Roberto Sorin | Unsplash
Neue SPRIND Challenge: Innovative Biotech-Produkte aus Abfallströmen

Bioökonomie-Innovatoren aufgepasst: Die Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND hat eine mit 40 Millionen Euro dotierte Challenge zum Thema „Circular Biomanufacturing“ ausgerufen. Bis 17. September bewerben!

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Biotechnologische Verfahren können eine Schlüsselrolle in der Verwertung lokaler Abfall- und Reststoffströme spielen und damit helfen, die industrielle Produktion in Richtung Kreislaufwirtschaft umzustellen. Trotz enormer wissenschaftlicher und technologischer Fortschritte in den vergangenen Jahren stellt die Skalierung dieser neuen biotechnologischen Verfahren und ihre Integration in bestehende oder neue Produktionsprozesse jedoch häufig eine Herausforderung dar. Vor allem die hohen Prozesskosten setzen solchen Innovationen noch Grenzen.

Hier setzt die Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND an und hat einen neuen Innovationswettbewerb ausgerufen – die SPRIND Challenge „Circular Biomanufacturing“. Im Rahmen der dreijährigen Challenge werden bis zu acht Teams finanziert, die neue biotechnologische Verfahren zur Gewinnung von Rohstoffen aus Abfall- und Reststoffen und deren integrierte Weiterverarbeitung entwickeln. SPRIND stellt dafür insgesamt 40 Mio. Euro bereit. Damit bietet sich aktuell eine einzigartige Fördermöglichkeit für Innovatoren in der industriellen Bioökonomie und Biotechnologie.

Neue Wertschöpfungsketten für eine robuste Kreislaufwirtschaft

„Im Rahmen der SPRIND Challenge Circular Biomanufacturing soll ein End-to-End-Prototyp entwickelt werden, der kontinuierlich verschiedene kohlenstoffhaltige Abfallströme verarbeitet, Mikroben als Nahrung zuführt und die entstehenden Syntheseprodukte unmittelbar zu einem Zwischen- bzw. Endprodukt weiterverarbeitet“, sagt Jano Costard, Challenge Officer bei SPRIND. „Ziel ist es, neue Wertschöpfungsketten basierend auf lokal verfügbaren Sekundär-Rohstoffen zu etablieren. So soll eine komplett geschlossene, nachhaltige, umweltfreundliche und gegenüber Marktschwankungen robuste Kreislaufwirtschaft entstehen.“

Für die Teilnahme an der SPRIND Challenge, die am 1. November 2023 startet, können sich interessierte Teams bis 17. September 2023 bewerben. Die Auswahl wird von einer Expertenjury getroffen. Die Förderung erstreckt sich über drei Jahre. Jeweils nach dem ersten und zweiten Jahr bewertet eine Jury den Entwicklungsfortschritt und entscheidet, welche Teams weiter gefördert werden.

Laborarbeit

Die neue SPRIND-Challenge auf einen Blick

Die SPRIND-Challenge „Circular Biomanufacturing“ sucht Lösungsansätze für folgende Herausforderungen:

  • Ein End-to-End-Prototyp muss demonstrieren, wie kohlenstoffhaltige Abfallströme aufgearbeitet und den Mikroben als Nahrung zugeführt werden können.
  • Das gesamte Bioproduktionsverfahren soll nicht das Bakterium E. coli oder die Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae verwenden.
  • Im Zuge der Challenge soll eine kontinuierliche Produktion über einen Zeitraum von mindestens 180 Tagen unter Beweis gestellt werden.
  • Am Ende des Prozesses sollen mindestens drei unterschiedliche Produkte mit einem modernen Fertigungsverfahren, zum Beispiel über additive Fertigung, produziert werden.

Zeitplan

Bewerbungsfrist ist der 17. September 2023
Start des Innovationswettbewerbs 1. November 2023

 

Die SPRIND Challenges als Innovationswettbewerb-Format versammeln visionäre Teams, die an radikal neuen Lösungen zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit arbeiten. Bisher wurden fünf Challenges ausgerufen, darunter auch die Challenge Carbon-to-value, in der auch Bioökonomie-Innovatoren beteiligt sind.

Laborarbeit

Die Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND wurde 2019 gegründet. Alleinige Gesellschafterin ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Mit SPRIND will die Bundesregierung eine Lücke in der deutschen Innovationslandschaft schließen und Innovationen in Deutschland und Europa halten. Neben der finanziellen Förderung unterstützt SPRIND die Teams auch durch ein intensives Coaching sowie Kontakten zu privatwirtschaftlichen Investorinnen und Investoren, damit die Anschlussfinanzierung sichergestellt ist.